Kinder- und Jugendcampus Remchingen

   


Kinder- und Jugendcampus, Remchingen 
KiTa • Wettbewerb • 2022 


Die Bausteine Kindertagesstätte und Mensa/Kernzeit sollen gemeinsam mit den bestehenden Schulbausteinen einen zu allen angrenzenden Straßen klar erkennbaren, zusammenhängenden Campus bilden. Die Entwicklung des Schulgeländes zwischen der Königsbacher Straße und Im Grund führt bis in das 19. Jahrhundert. Auffällig dabei ist bei allen Bestandsbauten die städtebauliche Anordnung der Pausen- und Spielhöfe zum Inneren, also weg von der Straße. Hier setzt der Entwurf an und schlägt neue Bausteine entlang der Straßen Im Kerr und dem Kutscherweg vor.
Die Mensa "Ben & Anna" bildet zusammen mit der Kernzeit ein zusammenhängendes Gebäude. Die neue Mensa "Ben & Anna" wird südlich von der Erschließung für die Grundschüler*Innen und nördlich von der Erschließung für die Realschüler*Innen flankiert. Diese Setzung des Schulbausteines stärkt die Durchlässigkeit des Campus: Über die gemeinsame Freifläche haben sowohl die Grund- als auch die Realschüler*Innen einen Eingang zur Mensa. Der Speiseraum der Kinder ist zur Freifläche orientiert und schafft somit Blickbeziehungen. Die Kernzeit kann zusätzlich unabhängig über eine eigene Außentreppe erschlossen werden, die zum Kerr und somit zur Laufrichtung der Grundschüler*Innen orientiert ist. Im Obergeschoss besitzen die Aufenthaltsräume der Kernzeit, auf Grund des vorgesehenen Laubenganges, über einen individuellen Zugang zu einem kleinen privaten Außenbereich. Zentral als gemeinsame Mitte wird in der Kernzeit ein Marktplatz vorgesehen. Die Fahrradstellplätze sind auf der Freifläche direkt vor der Mensa und entlang der neuen Erschließungsachse vorgesehen. Um den PKW-Verkehr vom Schulgelände fernzuhalten, sind die PKW-Stellplätze entlang der neuen Bausteine zur Straße orientiert.


Die Kindertagesstätte bildet nördlich des Campus eine Adresse zum Kutscherweg. Auf Grund der städtebaulichen Leitidee der parallel verlaufenden Schulwege, kann dieser Baustein autark funktionieren und somit der Aufsichtspflicht der Erzieher*Innen nachkommen. Die nach Süden orientierten Gruppenbereiche liegen tiefer, in der Mittelzone sind die Nutz-, Lager- und Sanitärräume angeordnet, die Schlafräume der Kinder orientieren sich zu den ruhigen Seitenbereichen. Über den zentralen Erschließungsbereich der Kita werden alle Funktionsbereiche und das Obergeschoss  barrierefrei erschlossen. Die zentrale Theatertreppe bietet einen Ort der kreativen Aneignung und Entfaltung. In Kombination mit der flexiblen Trennwand zum Mehrzweckraum lässt sich eine durchgehende räumliche Weite bis hin zur Freifläche erzeugen. Die vorgelagerte Außenspielfläche im Süden ist über einen Laubengang auf direktem Wege für die Kinder zugänglich, über eine Schmutzschleuse gelangen die Kinder in das Gebäude. Die Geschichte des Kinder- und Jugendcampus führt bis ins 19. Jahrhundert zurück; der Zeitgeist der einzelnen Epochen ist an den Bausteinen kenntlich. Mit dem Entwurf für die Kita sowie für die Mensa und Kernzeit wird dem Campus eine neue und ablesbare Zeitschicht hinzugefügt. Gleichzeitig wird der Entwurf dem Anspruch der Nutzer*Innen nach ressourcenschonenden und nachhaltigen Gebäuden gerecht: Eine ausgewogene Kombination aus traditioneller Holzbauweise, BSH Wänden und Decken sowie Holzsklettbauweise lässt ein hohes Maß an Vorfertigung zu und befähigt das Gebäude zu einer klaren und resilienten Struktur.

In Zusammenarbeit mit GTL Landschaftsarchitekten